26. April 2013

Killerstrecke

Ich gehöre nicht zu der wehleidigen Sorte Menschen. Für mich sind Blessuren eher so was wie Auszeichnungen. Blaue Flecke, Schürfwunden und ähnliches werden mit Stolz und Würde getragen.
Klar versuche ich Verletzungen zu vermeiden, aber sind sie erst da wird nicht gemurrt.

Gestern hatte ich mal wieder Gelegenheit "Auszeichnungen" zu sammeln. Anlass war, dass ich unbedingt wieder auf meine Inliner wollte. So fragte ich eine Freundin ob sie nicht lust hätte mit mir zu skaten sagte aber gleich das ich 5 Jahre nicht mehr auf den Dingern stand.

RÜCKBLENDE
Gekauft habe ich die Dinger mit einem Gewicht von 110-113 Kilo und der Plan war durch regelmäßiges skaten abzunehmen bzw alleine die Dinger sollten ein Anreiz sein denn maximale trugen die 110 Kilo.
Der Plan ging nach hinten los und sie verstaubten die nächsten Jahre in der Ecke.

Weiter gehts. Ich dachte also das meine liebe Freundin sich eine ruhige nette Strecke aussucht, mit wenig Verkehr und viel Zeit zum üben.

Pustekuchen!
Das war die Strecke die wir gefahren sind!

Killerstrecke
Nach und nach wurde meiner Freundin das Ausmaß meines Nicht-Könnens bewusst.
Was ich nicht kann: bremsen, nach hinten schauen, im Gleichgewicht fahren, über unebene Straßenbeläge fahren (Kopfsteinpflaster, Straßenschäden usw.), Stufen nehmen wie Bürgersteige, über Tram Gleise (Straßenbahn)  fahren und Kurven fahren.Wer sich in Berlin auskennt weis, dass ich genau all dies auf dieser Strecke hatte! Ich bin Tode gestorben.
Ich hatte all diese Sachen auf kürzester Distanz plus das ich 3/4 der Strecke im Straßenverkehr, mitten zur rush hour, gefahren bin!

Zwischen Kilometer 2-3 habe ich mich dann hingepackt! Eine Brücke, ein Brückenübergang und bis hierhin ging alles gut! Ich hatte Angst über diesen Übergang zu fahren aber meine Freundin meinte einfach draufhalten und rüber. Gesagt getan! Aber dann hatte ich vergessen weiter zu bremsen um nicht so schnell zu werden!
Ich wurde immer schneller und schneller, fing an zu schreien, denn ich sah mich schon die Kontrolle verlieren und aus der Kurve mitten in den Verkehr schießen!
Dann war meine Freundin neben mir und das nächste war das ich gefallen bin.... ziemlich unsanft auf den Hintern.... mitten im Regierungsviertel!
Naja ich hab erst mal geheuelt, nicht weil ich schmerzen hatte sondern aus Schreck, Wut und Selbstmitleid.
Meine Freundin bot mir an das wir nach Hause laufen aber Bange machen zählt nicht und wie beim Reiten muss man gleich weiter fahren sonst bleibt die Angst.

Also rappelte ich mich auf und der Rest der Strecke war fast erholsam.
Am Ende wartete eine Parkbank auf mich und das Geständnis das ich nieee mit diesen Dingern über unseren Parkplatz heraus gekommen bin auf meine Freundin.

Während ich da so saß fühlte ich mich so lebendig wie schon eine ganze Weile nicht mehr, ich hätte die Welt aus den Angeln heben können. Ich weis, dass das ganz anders hätte ausgehen können, aber Schutzprotektoren und Götter sei dank bin ich heile geblieben.

Das nächste mal treffen wir uns hier bei mir. Ich suche eine schöne Verkehrsfreie Strecke aus! Bis dahin muss ich unbedingt noch üben aber nicht heute, heute und morgen werde ich regenerieren denn auch ich habe meine Grenzen.

2 Kommentare:

  1. Du bist ja wirklich mutig, ehrgeizig und unerschrocken. *bewunder*

    Ich kann leider so gar nicht Roll- oder Schlittschuhfahren. Ich glaube, mir fehlt da ein Gen oder so.

    Gute Besserung für Deine "Auszeichnungen"!

    Henriette

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    1. Danke! Naja einwenig ist das schon bekloppt! Mein Muskelkater ist heute doppelt so schlimm wie gestern und meine Blauen Flecke verhindern das durchschlafen....
      Aber ansonsten fühle ich mich großartig!

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Lieber Leser,

dein Kommentar wir freigeschaltet sobald ich ihn entdeckt habe.
Das kann ein wenig dauern aber hier geht nichts verloren!
Vielen Dank
Madi